Der
Bilanzbuchhalter ist für die vollständige Leitung, Kontrolle und Organisation des Rechnungswesens im Unternehmen verantwortlich. Zu seinen Aufgabengebieten gehört die Erstellung des Jahresabschlusses und die Bewertung von Grenzfällen in der Bilanzierung. Der Bilanzbuchhalter wertet das Zahlenmaterial des Rechnungswesens aus und entwickelt daraufhin Berichte für die Unternehmensführung und unterstützt sie durch Empfehlungen und Beratungen.
Voraussetzungen zur Prüfung zum Bilanzbuchhalter
Die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter erfordert eine mindestens
dreijährige abgeschlossene kaufmännische Lehre oder die Ausbildung zum Steuerfachangestellten. Zusätzlich müssen
drei Jahre Berufspraxis im betrieblichen Rechnungswesen nachgewiesen werden.
Eine weitere Möglichkeit für die Zulassung ist ein erfolgreich
abgeschlossenes Studium der Wirtschaftswissenschaften oder ein betriebswirtschaftliches Diplom einer staatlichen oder staatlich anerkannten Berufsakademie sowie
2 Jahre Berufserfahrung. Als Alternative dazu ist ebenfalls eine
6-jährige Berufserfahrung ausreichend um ebenfalls für die Prüfung zugelassen zu werden.
Die Prüfung kann bei der IHK abgelegt werden. Dabei erhält man die Bezeichnung „
geprüfter Bilanzbuchhalter“. Alternativ kann die Weiterbildung an einem privaten Institut durchgeführt werden, die dort erreichbare Bezeichnung lautet „Bilanzbuchhalter“. Die Bezeichnung geprüfter Bilanzbuchhalter ist eine geschützte Berufsbezeichnung und darf nur von Personen getragen werden, welche die entsprechende Prüfung erfolgreich absolviert haben.
Bestandteile der Prüfung zum Bilanzbuchhalter
Am 01.11.2007 wurde die Prüfungsordnung von Bilanzbuchhaltern umgestellt. Das Ziel der Umstellung war dabei die Anpassung der Weiterbildung und Prüfung an den realen Unternehmensalltag. Die bisherigen Fächer Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, EDV und Recht wurden abgesetzt. Statt dessen werden durch die neue Prüfung Tätigkeitsbereiche festgeschrieben, zum Beispiel Erstellung einer Kosten- und Leistungsrechnung oder Erstellen von Abschlüssen nach internationalen Standards.
Die Prüfung wurde in
drei Prüfungsteile unterschieden. Die Prüfungszulassung wurde so aufgebaut, dass jeweils der vorangegangene Prüfungsteil bestanden sein muss, um zum nächsten Prüfungsteil zugelassen zu werden. Somit muss der Prüfungsteil A bestehend aus den Prüfungen für "Erstellung einer Kosten- und Leistungsrechnung" und "Finanzwirtschaftliches Management" bestanden sein, um zum Prüfungsteil B zugelassen zu werden. Für den Prüfungsteil C muss dementsprechend A und B bestanden worden sein. Im Folgenden werden die einzelnen Prüfungsbestandteile erläutert:
Prüfungsteil A:
Die Zulassungsbedingungen für den Prüfungsteil A entsprechen den Bedingungen des Punktes "Voraussetzungen".
Die Prüfungen des Teils A beinhalten die Themenschwerpunkte "Erstellung einer Kosten- und Leistungsrechnung" und "Finanzwirtschaftliches Management" und werden schriftlich geprüft. Die Prüfungen sollen jeweils eine Prüfungsdauer von 120 min haben.
Prüfungsteil B:
Zum Prüfungsteil B werden Diejenigen zu gelassen, welche den Prüfungsteil A in den letzten zwei Jahren erfolgreich absolviert haben.
Der Prüfungsteil B setzt sich aus vier schriftlichen Prüfungen zusammen. Die Prüfungsfächer sind "Erstellen von Zwischen- und Jahresabschlüssen und des
Lageberichts nach nationalem Recht", "Erstellen von Abschlüssen nach internationalen Standards", "Steuerrecht und betriebliche Steuerlehre" und "Berichterstattung" Die Prüfungen zur Erstellung von Jahresabschlüssen und Lageberichten nach nationalen und internationalen Standards sollen jeweils 240 min in Anspruch nehmen. Die Prüfung des Steuerrechts hat eine Prüfungsdauer von 180 min. Eine Prüfungsdauer von 90 min hat die Prüfung zur Berichtserstattung.
Prüfungsteil C:
Um die Prüfung für den Prüfungsteil C zu absolvieren, müssen alle schriftlichen Prüfungen bestanden worden sein. Die schriftlichen Prüfungen umfassen die Prüfungsteile A und B.
Der Prüfungsteil C ist eine mündliche Präsentation mit anschließende Fachgespräch. Die gesamte Prüfung soll in der Regel nicht länger als 45 min. sein, wobei 15 min. für die Präsentation vorgesehen sind und 30 min. für das anschließende Fachgespräch.
Weitere Informationen:
letzte Änderung A.W.
am 04.04.2023
Autor(en):
Alexander Wildt
Bild:
Bildagentur PantherMedia / forestpath
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Autor:in
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Herr Alexander Wildt
Unser Excel-Experte Herr Dipl. Betriebswirt Alexander Wildt verfügt über mehrjährige Erfahrungen in der Erstellung professioneller Excel-Lösungen im betriebswirtschaftlichen Bereich und in der Beratung unserer Kunden bei der Anwendung der Tools aus unserer eigenen Vermarktung.
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