Digitalisierung ist nicht mehr verhandelbar, sondern zu einer der dringlichsten Aufgaben in Unternehmen geworden. In diesem Jahr werden entsprechende
Investitionen hochgefahren, Arbeitsprozesse und Aufgabengebiete umgekrempelt. Davon sind auch das Finanz- und Rechnungswesen betroffen – das bestätigt die BlackLine Finance-Trends 2021: Die
Buchhaltung wird digital. Doch wie werden sich die Aufgaben genau verändern? Welche neuen Fähigkeiten müssen
Buchhalter haben und wie können sie bei der digitalen Transformation unterstützt werden?
In vielen Unternehmen beschäftigen sich Buchhalter immer noch
händisch mit eingehenden und ausgehenden Rechnungen, tippen Rechnungsnummern und Bankinformationen ab, geben sie in Excel-Tabellen ein, kümmern sich um Reisekosten und Kreditkartenabrechnungen der Kollegen. Viele dieser
manuellen Tätigkeiten werden nun automatisiert. Das kann bis zu 50 Prozent der Aufgaben betreffen, so einige Studien.
Buchhalter werden zu Datenanalysten und Unternehmensberatern
Doch wozu braucht man dann überhaupt noch Buchhalter? Die Antwort ist: Die Buchhaltung 4.0 lässt den Beruf nicht aussterben, sondern verändert ihn vielmehr. Zum einen wird auch weiterhin ihre
Expertise für
komplexe Buchungen benötigt; zum anderen übernehme sie neue Aufgaben – wie die Kontrolle, Überwachung und digitale Pflege der computergesteuerten Systeme und der Prozesse. Darüber hinaus werden sie aus den Daten und Analysen strategische Handlungskonzepte erarbeiten, Prognosen für die zukünftige Unternehmensentwicklung formulieren und die strategische Finanzberatung für das Management übernehmen.
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Dieses
Zukunftsszenario unterstreicht auch der
BlackLine Trendreport: Der Softwareentwickler geht davon aus, dass Mitarbeiter aus dem Finanz- und Rechnungswesen ihre Daten zukünftig in der
Cloud abspeichern und ihre Arbeit auf mobilen Geräten erledigen werden.
Die
Finanzdaten eines Unternehmens werden in nur einer Quelle zusammengeführt, so dass umfassende Informationen und fundierte Analysen jederzeit und an jedem Ort bereitgestellt werden können, um wichtige
Geschäftsentscheidungen zu treffen. So werden sich die Buchhalter von morgen um die Systeme, die Analysen und die
Unternehmensberatung kümmern.
Die Transformation beginnt mit Mut, Weiterbildung und einer neuen Firmenkultur
Der Buchhalter der Zukunft ist agil und muss die Fähigkeiten eines
Data Scientists mit einem analytischen und strategischen Verständnis haben. Das erfordert von vielen der heutigen Buchhalter Mut und Offenheit, liebgewonnene Routinen aufzugeben und Neues zu lernen.
Personalabteilungen werden zwar für Schulungen und Coachings sorgen, aber der Schlüssel zum
Erfolg wird nicht in der Weiterbildung liegen, sondern in der Einstellung. Buchhalter müssen befähigt werden, die Veränderungen zu akzeptieren, Verantwortung zu übernehmen und motiviert zu sein, die neuen Technologien und damit verbundenen Herausforderungen anzunehmen. Klare Ziele,
KPIs und sogar Bonus-Treiber können die
digitale Transformation dabei unterstützen.
Zusätzlich werden Mitarbeiter in der Buchhaltung eingestellt, die die neuen Qualifikationen bereits mitbringen und das Team anleiten. Deshalb sollten sich die
Einstellungskriterien in jedem Unternehmen sofort an den zukünftigen Aufgaben des Buchhalters orientieren. Auch ist zu überlegen, ob nicht die
Firmenkultur an die Digitalisierung angepasst wird. Ziel wäre hier, dass Mitarbeiter agil werden und sie es als völlig selbstverständlich erachten, sich stetig mit neuen Technologien, Prozessen und Arbeitsweisen auseinanderzusetzen.
Vielen Buchhaltern ist überhaupt noch nicht bewusst, was auf sie in den nächsten Jahren zukommt. Hier wird ein enormer
Change Prozess stattfinden: Manuelle und passive Standardtätigkeiten werden mit eigenverantwortlicher und
strategischer Datenanalyse ersetzt. Das kann für einige Buchhalter ein Kultur-Schock bedeuten.
Aus diesem Grund sollten sich Führungskräfte aus dem Finanz- und Rechnungswesen schon heute mit der
Personalentwicklung zusammensetzen, um eine Strategie und einen Fahrplan für die digitale Transformation zu entwickeln. Auf jeden Fall sollten den Mitarbeitern bei diesem Prozess höchste Priorität eingeräumt werden – denn die besten Software-Systeme nützen niemanden, wenn keiner sie optimal bedienen kann.
letzte Änderung M.B.
am 29.07.2024
Autor(en):
Magnus Bilke
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Autor:in
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Herr Magnus Bilke
Magnus Bilke ist Geschäftsführer von DONE!Financials, einem Beratungsunternehmen für Finanzwesen und Buchhaltung. Der sehr erfahrene Profi ist seit über 18 Jahren im Accounting tätig. Dabei war er in der Vergangenheit nicht nur als Head of Accounting tätig, sondern verantwortete in einigen Unternehmen auch das Personalmanagement.
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